Hintergrund und Relevanz der Exposom-Forschung
Die österreichische Forschungsinfrastruktur (FI) 'Exposome Austria' und die pan-europäische FI 'EIRENE' (EnvIRonmental Exposure assessmeNt in Europe) sind akkordierte Initiativen zur Etablierung höchst innovativer Technologien im Bereich der expandierenden Exposom-Forschung. In diesem zukunftsträchtigen Wissenschaftszweig wird der Einfluss verschiedenster Umwelteinflüsse auf die menschliche Gesundheit erstmals holistisch und multidisziplinär untersucht.
Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass selbst chronische Leiden die im späteren Leben auftreten, wie z.B. diverse Krebs- oder neurodegenerative Erkrankungen, häufig durch frühkindliche Belastung ihren Ursprung nehmen. Für deren Entstehung spielen genetische Faktoren eine zum Teil untergeordnete Rolle, während Umweltfaktoren (das 'Exposom', z.B. hormonverändernde und gesundheitsschädigende Substanzen wie bestimmte Pestizide, Phthalate, Schwermetalle, Schimmelpilzgifte, Bisphenole etc.), laut aktuellen Übersichtsstudien, für einen großen Anteil des Krankheitsrisikos verantwortlich sind.
Das Ziel von Exposome Austria ist es, neuartige analytische und bioinformatische Infrastruktur aufzubauen, zu harmonisieren und der wissenschaftlichen Community zur Verfügung zu stellen, um dieses große gesellschaftliche Problem adäquat zu adressieren. Die nachhaltige Nutzung und Kontrolle von Chemikalien betrifft alle Bereiche des Green Deal der Europäischen Kommission, daher ist diese Infrastruktur auch unmittelbar zur Umsetzung des Green Deal einsetzbar.
Das nationale Konsortium in Österreich (Exposome Austria) wird von der Fakultät für Chemie der Universität Wien aus koordiniert und beinhaltet Schlüsselpartner der Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck sowie des Umweltbundesamtes.
HEADQUARTERS
European Hub: Masaryk University (RECETOX center), Brno, CZ
Austrian National Hub: Faculty of Chemistry, University of Vienna (UNIVIE)
www.esfri.eu/sites/default/files/ESFRI_roadmap2021_New-Projects_PressRelease.pdf